Hausgemachte Hühnerbouillon
Unsere Grosseltern würden jetzt vielleicht lachen, dass wir heute „stolz“ darauf sind, Dinge wie eine Hühnerbouillon wieder selber zu machen und nicht fixfertig im Laden zu kaufen. Früher wurde schliesslich alles selber gemacht, ohne, dass darum ein grosses Aufheben gemacht wurde. Ich habe in meiner Kindheit und frühen Jugend zum Glück beides kennen gelernt, Hausgemachtes und Tiefgekühltes/Convenience. Und ja, es hat durchaus etwas Gutes, dass man nicht zu jeder Zeit alles selber machen muss. Denn in der heutigen Zeit, wo wir alle stressige Jobs haben und in der Freizeit noch diese und jene Aktivität reinwürgen wollen, damit wir auch ja ein ausgefülltes und spannendes Leben haben, da ist es praktisch, auf ein Fertigprodukt wie eine Hühnebouillon zurück greifen zu können. ABER und jetzt kommt das grosse aber, für mich persönlich ist es je länger desto mehr so, dass ich meine Freizeit lieber mit Kochen verbringe als damit auf Berge zu klettern oder die neuste Ausstellung zu besuchen. Letzteres mache ich zwar auch gerne aber beim Kochen – so wie jetzt beim Hühnerbouillon machen – habe ich einfach viel länger noch viel mehr davon. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und einmal vorgekocht, spart dann ja auch wieder Zeit unter der Woche, um am Abend mal was zu machen, weil des Essen innert kürzester Zeit – dank der eingemachten und vorbereiten Speisen – auf dem Tisch steht. Der entscheidende Punkt jedoch, ist nicht das Kochen an sich, sondern der Geschmack. Seit ich angefangen habe, selber Bouillons zu machen und dafür Knochen oder Fleisch auszukochen, lässt mich der Geschmacksunterschied einfach nicht mehr los. Probiert es ein Mal aus und ihr werdet wie ich süchtig nach dem besseren Geschmack. In diesem Sinne, ran an den Herd!
Zutaten (ergibt ca. 1 – 1.5 Liter Brühe)
- 1 Suppenhuhn (holt euch das beim Bio-Laden oder bei einem guten Metzger – denn ohne gute Zutaten, keine gute Bouillon!)
- Suppengemüse: Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Lauch, ein paar braune Champignons, Frühlingszwiebeln und etwas Ingwer
- Schwarze Pfefferkörner, 2 Lorbeerblätter, ein paar Senfkörner, Salz, etwas Sherry oder Vermuth
Zubereitung
Das Huhn waschen und trocken tupfen. Dann einen grossen Topf mit Wasser füllen und mit dem Huhn darin zum Kochen bringen. Dann das Huhn heraus nehmen und die Flüssigkeit abgiessen. Jetzt kommt etwas Öl in den Topf, darin das Gemüse anbräunen und mit dem Sherry ablöschen. Dann das Huhn und die Kräuter dazu geben (zu diesem Zeitpunkt nur mit wenig Salz würzen) und mit Wasser bis zuoberst füllen. Jetzt (ohne Deckel) 2-3 Stunden köcheln lassen und den Schaum stetig abschöpfen. Nach einer gewissen Zeit gibt es keinen neuen Schaum mehr, ab diesem Zeitpunkt könnt ihr euch gemütlich aufs Sofa setzen und ein Buch lesen. Nach 2-3 Stunden könnt ihr das Huhn heraus nehmen und einmal alles durch ein Sieb wieder in eine Pfanne geben. Jetzt lasst ihr die Brühe nochmals für ca. 30 Minuten köcheln und schmeckt alles mit Salz und wenig Pfeffer ab. Die Bouillon sollte zwar schmackhaft sein, ist aber in dem Sinne ein Rohprodukt, dass ihr erst, wenn ihr es verarbeitet, weiter würzt und abschmeckt. Je nach Verwendungszweck halt. Dann alles in sterilisierte Gläser geben oder portionsweise tiefgefrieren. Mit dem Pouletfleisch könnt ihr wie auf dem Bild zur Bouillon geben und so als Suppe essen oder ihr macht daraus Chicken Pie, ein Pouletsandwich etc. Das Fleisch kann für alles verwendet werden, auf das ihr Lust habt. Denkt einfach daran, dass das Fleisch innert max. 2-3 Tagen gegessen werden sollte.